LGP30
*** ACHTUNG BAUSTELLE ! *** Stand: 15.10.2024
An dieser Stelle berichten wir über die Fortschritte bei der Restaurierung der LGP30.
Bestandsaufnahme November 2022
Bereits in 2018 entschieden wir uns, die defekte Trommel durch eine Replika auf FPGA-Basis zu ersetzen. Die Schäden an der Trommel und ggf. auch an den Magnetköpfen waren zu gravierend. FPGA-Hard- und Softwaredesign zogen sich einige Monate hin, das Resultat lief aber leider nicht zufriedenstellend auf unserer Maschine. Ob ein Fehler in der Replika vorlag oder in der LGP30 (oder beides) liess sich nicht entscheiden.
Wir entschieden uns, die Replika an der funktionierenden LGP30 im Computermuseum-Stuttgart zu testen. Im Januar 2020 konnten wir erfolgreich ein Spiel Black Jack mit einem Programmabbild auf der Trommel auf der dortigen LGP30 spielen - die Replika funktioniert !
Um nicht weiter nur an einzelnen Fehlersymptomen herumzuwerkeln haben wir unsere Maschine einer gründlichen Inspektion unterworfen:
- Das Netzteil wurde geprüft, alle Spannungen wo notwendig auf Sollwerte gebracht
- alle Röhren und Dioden wurden geprüft und ggf. ersetzt.
- alle Einschubkarten wurden getestet.
Aus der Phase hier einige Bilder der offenen Anlage, das letzte Foto zeigt die FPGA-Platine. Durch Anklicken vergrößern sich die Bilder !
Rückseite rechte Seite mit Digitalboards und Relaiskasten, Blick auf die Spannungskonstanter, Rückseite Oszilloskop und FPGA-Platine
Wir hatten die letzten Monate genutzt, einige Depots aufzuräumen. Dabei fanden wir eine Menge Abdeckungen und Kleinteile zur LGP30, die Heribert dort zwischengelagert hatte - jetzt ist unsere Maschine auch mechanisch wieder komplett !
Weitere Arbeiten zur Restaurierung
Zur Zeit wird die FPGA nochmals überprüft, ob zwischenzeitlich ggf. ein Defekt entstanden ist. Vielleicht noch im Dezember, spätestens Anfang 2023 steht ein neuer Testlauf an !
Status Oktober 2023
Mittlerweile konnte die Trommelreplika mit unserer LGP30 in Betrieb genommen werden ! Die bisherigen Probleme lagen
an der Pegelanpassung der FPGA an die 0V / -20V Pegel der LGP30. In dem Zusammenhang wurde auch ein Fehler in den
Schaltplänen gefunden. Die korrekte Schaltung der -20V Versorgung ist diese hier:
korrigierte Schaltung der -20 V Versorgung (li), Anzeige der Registerinhalte an der LGP-30 Konsole (re)
Im jetzigen Zustand liest die LGP30 beim Hochfahren das Trommelabbild von der Speicherkarte ein und zeigt die Registerinhalte an. Mit den Schaltern der Konsole kann man die div. Speicherworte nacheinander anzeigen. Bei der probeweisen Eingabe vom Flexowriter ergaben sich aber Fehler bei der Übergabe der Daten in den Akkumulator, die auf dejustierte Schalterkotakte des Flexowriters zurückgeführt werden konnten. Hier steht jetzt eine Neujustage an...
Status Oktober 2024
Mit einiger Verzögerung ging die Instandsetzung weiter:
Das Timing der Sendekontakte des Flexowriters wurde neu justiert. Jetzt nimmt die LGP30 Eingaben vom Flexowriter
korrekt an. Der Versuch, gleich mal das Black-Jack Programm zustarten schlug fehl: die Maschine rechnet etwas, bleibt
dann aber stecken.
Neben einigen vertauschten/abgerissenen Verbindungen zwischen Flexowriter und LGP30 ging es an die systematische Fehlersuche.
Jetzt zeigt sich die Flexibilität unserer Trommel-Replika: mit einem PC lässt sich die Speicherkarte mit Prüfprogrammen
befüllen, die man dann seitens der LGP30 von der "Trommel" laden kann. So haben wir begonnen, die Maschinenbefehle einzeln
zu testen. Schreiben und Lesen auf den Trommelspeicher funktionierte sofort. Addition auch, Subtraktion hatte ein Problem: jemand hatte
die Koppelkondensatoren auf den Inverterkarten entfernt. Mit den vorgesehenen 500 pF-Kondensatoren funktioniert die Subtraktion
wie vorgesehen. Der Test der anderen Maschinenbefehle steht für die nächsten Wochen an.
*** wird fortgesetzt ***